Ukraine-Hilfe
Tagebuch über den Transport von Hilfsgütern in die Ukraine – Tour vom 15. bis zum 18. April 2022
Für die Sammelaktion von Hilfsgütern für die Ukraine haben wir uns der Hilfsorganisation aus Lichtenfels-Rhadern – organisiert durch Igor und Vika Pompash sowie Manuel und Olesia Gebhardt – angeschlossen. In der Sparkasse haben wir Babybedarf sowie Decken und Schlafsäcke gesammelt. Ziel für die Fahrten ist Siret in Rumänien. Dort erfolgt die Verladung der Hilfsgüter, um sie zum Krankenhaus „Hertaivsika Miska Licarnea“ in die Stadt Herta (Herza) auf ukrainischer Seite zu transportiert. Auf der Rückfahrt werden Flüchtlinge nach Deutschland mitgenommen.
Um eine hohe Transparenz über die Hilfsorganisation und den Weg der Hilfsgüter zu geben, wird es hier ein kleines Tagebuch über die Oster-Tour geben.
Start der Aktion – 06. April 2022
Unsere Mitarbeiterschaft hat Hilfsgüter für die Ukraine gesammelt. Diese werden durch Auszubildende und die Hilfsorganisation verladen. Am 15. April startet ein Konvoi aus mehreren Transportern Richtung Ukraine. Wir freuen uns, dass wir unseren Sparkassen-Vito zur Verfügung stellen können! Bei dieser Tour werden auch Sparkassen-Mitarbeiter mitfahren. Grundsätzlich haben wir aber viele Mitarbeiter*innen, die sich ehrenamtlich bei diversen Hilfsorganisationen beteiligen. Dieses Engagement ist toll!
Hilfsgüter der Sparkasse nach Lichtenfels-Rhadern bringen – 13. April 2022
Heute haben wir mit drei Auszubildenden die gesammelten Spenden in unseren Vito sowie ein weiteres Sparkassenauto verladen und nach Rhadern gebracht. Dort wurden wir von Igor und seiner Frau empfangen.
Unsere Hilfsgüter müssen noch sortiert werden, sodass wir sie erst einmal ausgeladen und ins Lager gebracht haben. Bereits fertig sortierte und gepackte Päckchen konnten wir dann direkt in den Vito verladen.
Eine große Herausforderung ist die „passende Verladung“, sodass keine Freiräume bleiben, sowie die Ladungssicherung! Aber auch das konnten wir gut meistern, sodass der Vito bereits heute abfahrbereit am Treffpunkt steht!
Die Tour startet – 15. April 2022
Am Karfreitag um 9.15 Uhr ging der Konvoi bestehend aus sechs PKW und 11 Fahrer*innen los! Um 11.15 Uhr war das erste Zwischenziel Aschaffenburg erreicht. Dort wurde die letzte Fahrerin abgeholt, sodass nun jedes Fahrzeug mit zwei Personen besetzt ist. Die Fahrer*innen fahren immer im Wechsel, sodass Ruhepausen eingehalten und geschlafen werden kann.
Deutschland – Österreich – Ungarn – 15. April 2022
Das Wetter war gut und die Straßen sehr leer. Um 16.15 Uhr erreichten die Fahrzeuge bereits die österreichische Grenze. Nach dem zweiten Stopp in Österreich ging es gegen 17.15 Uhr auf direktem Weg weiter Richtung Ungarn! In der Zwischenzeit gab es (Platz-) Regen und dichten Verkehr. Das Fahren war für diesen Abschnitt sehr anstrengend.
Ungarn – 15. auf 16. April 2022
Gegen 0 Uhr mussten die Fahrzeuge in Budapest getankt werden. Dieser Stopp war sehr besonders, denn der Tankwart hatte eine andere Auffassung bezüglich der Zahlungsmodalitäten und die Polizei wurde hinzugezogen. Nach diesem Zwischenfall konnten die sechs PKW und 12 Fahrer*innen weiter Richtung Osten.
Ungarn – Rumänien – 16. April 2022
Gegen 4 Uhr in der Früh konnten die Fahrer*innen der Sonne entgegen fahren.
Sehr überraschend war, dass gegen 5.45 Uhr kurz vor der rumänischen Grenze dem Konvoi ein Fahrzeug mit FKB-Kennzeichen entgegen kam! 🙂
Um 6 Uhr passierte der Konvoi mit den Hilfsgütern die rumänische Grenze.
Rumänien – 16. April 2022
In Rumänien liegen nun ca. 300 km Landstraße vor den Fahrzeugen. Die Straßenverhältnisse sind dort nicht vergleichbar mit dem ausgebauten Netz in Deutschland. Für diese Strecke sind 6-7 Stunden eingeplant.
Dafür kann man einen sehr guten Eindruck der Gegensätze in dem Land gewinnen. An den Straßenrändern sind alte Häuser um die 100 Jahre zu sehen, die teilweise verfallen, teilweise gut gepflegt sind. Direkt daneben sind neue Häuser gebaut, die top modern aussehen und dem deutschen Standard in der Bauweise und Isolation in nichts nachstehen.
In der einen Sekunden kommt den Fahrer*innen eine Pferdekutsche entgegen und in der nächsten überholt ein Porsche mit rumänischem Kennzeichen.
Des Weiteren wird die Religiosität der rumänischen Bevölkerung sehr deutlich. In jedem Dorf sind ein bis zwei Kirchen zu finden. Die Bauarten sind über die norwegisch anmutende Stabkirche bis zur muslimisch anmutenden Kirche sehr vielfältig.
Mit kurzen Pausen ist die Ankunft an der Grenze zur Ukraine für voraussichtlich 16 Uhr geplant.
Ukrainische Grenze – 16. April 2022
Ankunft an der Grenze: 15.40 Uhr!
Jetzt heißt es im Transitbereich Warten. Da unsere Fahrer*innen die Ukraine nicht betreten werden, sagte der ukrainische Kontaktmann, dass keine Ausweiskontrolle notwendig sei. Daraufhin ist der Konvoi munter vorgefahren und wurde an der zweiten Station dann doch aufgehalten. Die Diskussion mit den Grenzmännern endet dann so, dass die Pässe eingesammelt wurden und 1,5 Stunden nichts passierte. Diese Zeit im Ungewissen war sehr aufregend. Danach konnte es endlich weiter gehen.
Grenzgebiet – 16. und 17. April 2022
Nachdem die Güter umgeladen wurden, wurde das Hotel für die Nacht in Suceava aufgesucht. Hier hat die Gruppe der Fahrer*innen den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück wollte die Gruppe noch einmal bei einem Flüchtlingslager vorbeischauen, dieses war allerdings bereits geschlossen. Daraufhin sind sie in das Feuerwehrlagezentrum auf der Grenze gefahren. Bereits vor der Tour wurde versucht, Flüchtlingen die Fahrt nach Deutschland anzubieten. Dieses Mal wollten ausschließlich eine Frau mit ihrer Tochter mit.
Heimweg – 17. und 18. April 2022
Alle waren froh, als es auf den Heimweg ging. Ab ca. 12 Uhr befanden sich die PKW wieder auf der Straße. In Rumänien konnte erneut nur Landstraße gefahren werden. Das war sehr mühsam. Gegen 20.30 Uhr erreichte der Konvoi die rumänisch-ukrainische Grenze und ab da ging es auf Autobahn. Gegen frühen Morgen (6.15 Uhr) erreichten die PKWs Österreich und der Rest der Strecke verlief problemlos.
Heimat – 18. April 2022
Um 18.31 Uhr erreichte der Konvoi das Waldecker Land!
Kurz darauf kamen alle wohlbehalten in Rhadern an und wurden von den Angehörigen empfangen.
Eine anstrengende aber tolle Tour – mit dem Wissen etwas Gutes getan zu haben – geht zu Ende.
Die Nächste wird aber sicher bereits geplant… 😉